In der letzten Trainingswoche wurden bereits 3 Einheiten zum Erlernen der Spielverlagerung durchgeführt. Diese Woche wird nochmals 2 Trainingstage an der Verlagerung gearbeitet.
Dabei solltest du natürlich weiterhin auf eine effektive Umsetzung achten – Scharfe Pässe, Abspiele möglichst in den Lauf oder Vorderfuß spielen, einzelne Positionen überspielen und auf der ballfernen Seite möglichst hoch schieben.
Aber mindestens genauso wichtig ist, dass die Spieler erkennen, zu welchem Zeitpunkt eine Spielverlagerung hilfreich für die eigene Spielfortsetzung ist.
In der letzten Woche wurden die Spieler bereits etwas vertraut mit dem Verlagern des Spiels gemacht. Nimm dich beim Coaching nun weiter zurück, vor allem bei der Einleitung einer Spielverlagerung. Gib den Spielern dadurch die Möglichkeit selbst zu erkennen, in welchen Spielsituationen sie eine Spielverlagerung durchführen sollten.
Betrachtest du das Spiel von außen, erscheint es recht schnell offensichtlich, wann der Raum auf einer Seite zu eng wird und die ballferne Seite gesucht werden sollte. Bist du jedoch selbst Teil des Spielgeschehens, ist dies deutlich schwerer zu erkennen. Zusätzlich muss bedacht werden, dass Kinder noch ein eingeschränkteres Blickfeld als Erwachsene haben.
Aber auch wenn die Spieler selbst erkennen sollten, in welchen Spielsituationen sie besser das Spiel verlagern, ist es natürlich hilfreich, Orientierungshilfen zu geben. Eine Spielverlagerung ist in der Regel sinnvoll, wenn…
- …ballnah Unterzahl herrscht
- …in Spielrichtung alle Anspielstationen zugestellt sind
- …der Gegner sehr weit auf die Ballseite verschoben hat und viel Raum auf der ballfernen Seite ist
- …der Ball erobert wurde und ein Spielfortsetzung nach vorne nicht möglich erscheint
Nicht vergessen!
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Trainingseinheit 1
Zu Beginn der Trainingseinheit wird am Fintieren gearbeitet. Dabei solltest du vor allem auf einen explosiven Tempowechsel nach den Finten achten. Außerdem sollte natürlich auch auf die Ausführung geachtet werden. Dabei spielt die „Glaubwürdigkeit“ der Finte eine große Rolle, da Finten schlussendlich dazu dienen, dem Gegenspieler etwas vorzutäuschen.
So sollte beim Übersteiger oder Ausfallschritt der Körperschwerpunkt deutlich auf die angetäuschte Seite verlagert werden. Beim einer Schussfinte sollte das Stoßbein klar erkennbar ausgeholt werden.
Im Anschluss wird in 2 Übungen an der Spielverlagerung gearbeitet.
In der ersten der beiden Übungen ist es das Ziel den Ball zwischen 2 Anspielern laufen zu lassen. In der folgenden Spielform wird auf 4 Hütchentore gespielt, um dann auf ein Stangentor abzuschließen. Die 4 Hütchentore, welche gleichmäßig im Feld verteilt sind, bieten die Möglichkeit das Spiel zu verlagern, wenn eines der 4 Hütchentore zugestellt ist.
Abgeschlossen wird das Spiel mit einer Torschussform, die in ein 2 gegen 2 übergeht.
Organisation
Bei 8 Spielern:
- 4 Hütchen
- 4 Bälle
Dauer/Spieleranzahl
- 15min
- min: 8
Durchführung
4 Spieler dribbeln im Feld und führen alle bekannten Finten aus. Nach 3-4 Finten passen sie den Ball zu einem Spieler von außerhalb. Dieser nimmt den Ball ins Feld mit und führt ebenfalls Finten durch. Der Passgeber übernimmt die äußere Position des Passempfängers.
Coaching Points
• Die Übung soll locker beginnen und das Tempo soll stetig gesteigert werden • Finten mit dem ganzen Körper durchführen, um Gegner zu täuschenOrganisation
- 4 rote Hütchen
- 4 blaue Hütchen
- 1 großes und 1 kleines Quadrat anlegen (siehe Bild)
Dauer/Spieleranzahl
- 25min
- min: 9
Durchführung
4 blaue Spieler stehen außerhalb des äußeren Quadrats, 2 blaue im inneren Quadrat und 3 gelbe Spieler frei im Feld.
Die blauen Spieler spielen auf Ballbesitz und versuchen den Ball zu den Spielern im inneren Quadrat zu passen. Wenn keine Passmöglichkeit nach Innen zur Verfügung steht (aufgrund von Gegnerdruck), sollten sie sich zur freien Seite orientieren, da es immer freien Spieler geben wird. Die gelben Spieler dürfen nicht in das innere blaue Quadrat. Die blauen Außenspieler agieren mit maximal zwei Kontakten (möglichst mit einem Ballkontakt). Der angespielte Innenspieler steht tief und lässt auf den zweiten Innenspieler klatschen (Tiefenstaffelung), welcher dann das Spiel auf eine andere Seite verlagert.
Variation
Der Außenspieler geht seinem Anspiel in Mittelquadrat nach und der angespielte Spieler wechselt nach dem Klatschen auf die Außenposition. Die Positionswechsel in hohem Tempo durchführen.
Coaching Points
• Immer in Bewegung sein und versuchen, mögliche Passwege zu finden • Aus dem Deckungsschatten lösenOrganisation
- 8 Kegel, um 4 Dribbeltore aufzubauen
- 2 Stangen in der Mitte als Tor mit Torwart
- Zwei Teams einteilen
Dauer/Spieleranzahl
- 30min
- min: 14 + 1 Torhüter
Durchführung
Zwei Teams spielen gegeneinander und versuchen durch eines der vier Hütchentore zu passen oder zu dribbeln. Gelingt dies, kann das ballbesitzende Team ein Treffer auf dem Stangentor erzielen.
Hinweis
Treffer bei Stangentor zählen von beiden Seiten.
Feldgröße
Halbfeld
Coaching Points
• Spielfeld in Ballbesitz breit und groß machen • Das Spiel verlagern, wenn der Raum vor dem Hütchentor zu eng wird • Spiel mit scharfen und weiträumigen Pässen verlagern • Verlagerung mit wenig Kontakten durchführenOrganisation
- 2 Tore
- Hütchen, um Spielfeld zu markieren
- 2 Teams einteilen und die Spieler entsprechend der Abbildung positionieren
- Auf der Höhe der Mittellinie hat jeder Spieler einen Ball
- Die restlichen Spieler stellen sich hinter den Toren auf
Dauer/Spieleranzahl
- 25min
- min: 4 Spieler
Durchführung
Ein Spieler von jedem Team startet mit Ball in Richtung des mittleren Hütchens. Jeder Spieler umdribbelt das Hüttchen und kommt dann zum Abschluss. Dabei schließt jeder Spieler auf das Tor ab, neben welchem die eigenen Mitspieler stehen. Nach dem Abschluss bekommt der schnellere Schütze einen Ball zu geworfen und je ein Spieler hinter dem Tor kommt ins Feld. Nun wird ein 2 gegen 2 bis zum nächsten Abschluss gespielt. Im Anschluss werden die Positionen getauscht. Kann auch variiert werden, durch eine längere Spielform oder einem 3 gegen 3 nach dem Abschluss.
Coaching Points
Abschlüsse auch auf die Tore erfolgen lassen, neben welchem die Gegenspieler stehen. Dadurch schließen die Spieler mit links ab.Kennst du schon unsere App für iOS und Android?
• Über 3.000 öffentliche Übungen. • Private und öffentliche Merklisten (inkl. dieser Trainingswoche). • Eigene Übungen und Trainingspläne erstellen und teilen.Trainingseinheit 2
Bei Spielverlagerungen ist auch ein Flugball effektives Mittel. Es ist der schnellste Weg, den Ball auf die ballferne Seite zu bringen.
Grundvorrausetzung ist dafür natürlich, dass die ballferne Seite besetzt ist und der Passempfänger genug Raum hat den Ball ohne Gegnerdruck zu verarbeiten.
Bei Flugbällen sollte darauf geachtet werden, dass der Ball mit Unterschnitt und ohne Effet gespielt wird. Auf diese Weiße ist der Ball am einfachsten zu verarbeiten. Für den Passempfänger gilt es nun den Ball zügig flach zu machen und direkt Tempo aufzunehmen, wenn der Raum dafür noch vorhanden ist.
Beim Trainieren des Flugballes solltest du auf eine spielnahe Umsetzung Wert legen. So sollte der Ball möglichst aus der Bewegung und nicht aus dem Ruhen gespielt werden.
Der Flugball kann in Übung 3 noch ganz gezielt trainiert werden. In Übung 4 kann dieser dann in einer Spielform angewendet werden, um das Spiel zu verlagern.
Organisation
Aufbau eines Hütchenvierecks. Die Startposition (Spieler mit Ball) muss doppelt besetzt sein.
Dauer/Spieleranzahl
- 15min
- min: 5
Durchführung
Der Passablauf ist immer der Gleiche: Der ballführende Spieler passt zum nächsten Mitspieler, der dem Ball entgegenkommt. Der Mitspieler lässt den Ball zurückprallen, läuft um das Hütchen herum und empfängt den Doppelpass. Anschließend spielt dieser zum nächsten Spieler. Die Akteure laufen nach ihrem zweiten Pass immer eine Hütchenstation weiter.
Hinweis
Diese Übung benötigt eine gewisse Anlaufzeit. Der ballerwartende Spieler startet seine Gegenbewegung gleichzeitig mit der Ausholbewegung des Passspielers. Das Passtiming und Starttiming sind entscheidend. Passschärfe und -genauigkeit einfordern.
Feldgröße
12 x 12 Meter
Organisation
- 8 Hütchen im Quadrat oder Rechteck aufbauen
- 3-4 Spieler pro Team agieren im Feld
- 4 Spieler pro Team an den Seiten verteilen
Dauer/Spieleranzahl
- 25min
- min: 14
Durchführung
Die Seitenspieler dürfen das Quadrat nicht betreten und sich nur zwischen ihren beiden angrenzenden Hütchen bewegen. Die Seitenspieler haben nur einen Kontakt (Wandspieler). Die Spieler in der Mitte versuchen den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Wird der Ball nach außen gespielt, versuchen die Innenspieler sofort Anspielmöglichkeiten zu bieten (Dreieck bilden). Bei einer festgelegten Anzahl an nacheinander folgenden Pässen gibt es einen Punkt pro Team
Variation
Der Außenspieler spielt oder dribbelt den Ball ins Feld. Sein Anspieler besetzt nun fließend die Außenposition
Hütchenabstände
je nach Leistungsstand und Intention (kurze Antritte, kurze Sprints oder lange Sprints)
Coaching Points
• Immer wieder den Seitenwechsel fordern und belohnen • Durch die ständigen Ballwechsel und damit verbundene Spielrichtung, sind die Innenspieler ständig in BewegungOrganisation
- 6 große Hütchen
- 1 zusätzliches großes Tor
- ausreichend Bälle
Dauer/Spieleranzahl
- 30min
- min: 2 + 2 Torhüter
Durchführung
A spielt einen Diagonalen Flugball auf B. A läuft nun vor und nimmt die Verteidigungsposition ein. B nimmt den Ball an und dribbelt auf A zu. Es kommt nun zum Zweikampf. Optimalerweise sollte B auf das Tor hinter A abschließen können.
Hinweis
Kommt A an den Ball, kann er auf das gegenüberliegende Tor zulaufen und abschließen.
Feldgröße
Doppelter Strafraum
Hütchenabstände
An die jeweiligen Ecken legen.
Organisation
- 16 Hütchen, um 2 gelbe Quadrate und 2 rote Quadrate jeweils vertikal zu einander aufzubauen
- 2 Teams bilden
- 5er Teams bilden
Dauer/Spieleranzahl
- 20min
- min: 10
Durchführung
Ein Team spielt auf die roten Quadrate, ein Team auf die gelben. Ein Punkt ist erzielt, wenn ein Spieler im Quadrat angespielt wird und er den Ball wieder zu einem Mitspieler außerhalb des Quadrates spielt, ohne dass ein Gegenspieler an den Ball kommt. Nach einem Punkt muss versucht werden das andere Quadrat anzuspielen, zwei nachfolgende Punkte ohne Ballverlust beim gleichen Quadrat zählen nicht